Herzliches Grüß Gott in halfinger Kirche
Man steht vor der Kirche und betrachtet den Eingang. Hinter Einem, das ganze Tumult der Straße, Autos fahren vorbei mit lauten Geräuschen. Es stinkt nach Abgase und die Sinne sind zerstreut, man ist unruhig. Dann wagt man den Schritt, man macht die Tür auf und tritt ein. Es ist kein großer Auftritt mit Lichtkegeln und viel Tamtam, nichts der Gleichen. Man schreitet einfach über die Schwelle und macht hinter sich die Tür zu. Und dann, dann ist es plötzlich still, die Straße ist nicht mehr zu hören. Der Gestank der Abgase ist verschwunden, der Wind geht nicht mehr umher.
In der Stille geht man vorwärts. Nur die eigenen Schritte sind zu hören, der Boden ist hart und steinig. Man setzt sich in die Bank und hört zu. Es ist still. Die Nase nimmt den Geruch des Weihrauchs vom vergangenen Gottesdienst wahr. Man ist eins mit dem Ort, mit dem Altar, mit den alten Figuren und Gemälden. Man ist eins mit dem Großen Kreuz, das an der Wand hängt. Die Wände sind voll von den alten Gebeten, noch aus den vergangen Zeiten, als die Menschen aus Fern und Nah in die Kirche pilgerten, um Gnade und Segen zu erbeten. Aber auch sind voll vom neuen Gebet, modernen, das vielleicht anders ist als vor hunderten von Jahren. Das vielleicht lauter und viel kürzer ist, aber immer noch aktuell und wirkungsvoll. Man sitzt da vor dem Altar und ohne nachzudenken ist man plötzlich beim Gott. Und wenn man es nur zulässt, dann spürt man auch Seine Gegenwart. An dem Ort der Stille und des Gebets. In diese Kirche haben die Menschen lange vor uns gehofft, gejubelt und geweint, diese Halfinger Kirche kann uns das Beten lehren.